Weihnachtsturnen beim ETSV09 Landshut
Foto: Nicholas Götz @nickthecanon
„Wie komme ich da hoch“, fragt Moderator Andreas Hornschuh stellvertretend für die untrainierten Zuschauer. Fast zweieinhalb Meter sind es bis zum zweiten Holm des Spannbarrens. Die jungen Turnerinnen der Leistungsgruppe können so hoch nicht einmal springen. Der andere, niedrigere Holm ist 1,60m hoch und 1,80m zum Höheren entfernt. Trotzdem wirbeln die Turnerinnen um das Gestänge und gleiten von einem Holm zum anderen. Das Wettkampf-Team hatte sich zu Musik und in Kombination mit dem Parallelbarren, der von den Turner-Jungs genutzt wird, eine ansprechende Choreografie ausgedacht. Sie war einer der Höhepunkte des Weihnachtsturnens vor den vollen Zuschauerrängen in der Sparda-Bank-Sporthalle. Choreografische Bilder wechselten sich mit puristischen Turnübungen ab, die der Moderator und Trainer dem Publikum erläuterte.
Foto: Christian Käsbauer
An diesem Abend wurde nicht nur vorgeführt, was die Spitzenleute des Leistungs-Teams so alles draufhaben, sondern es wurde auch der Weg dorthin gezeigt. „Turnen besteht aus einzelnen Elementen“, erklärt Hornschuh. Das Ziel ist in der Regel keine Choreografie, sondern ein Fortschreiten von einfachen Übungen zu immer schwierigeren Herausforderungen. Das veranschaulichen die 09-Turnerinnen und -Turner erst einmal auf dem Boden. Da beginnt man mit Übungen wie Rad-Schlagen mit zwei Händen, weiter geht es mit dem Rad mit einer Hand, mit Abdruck und schließlich kommt die Radwende. Dieses Element wird mit anderen kombiniert z.B. mit einem Flickflack. Der Rückwärtssprung geht elementar aus einer „Brücke“ hervor, die die Kinder oft schon spielerisch zuhause machen. Die kleinen Turnerinnen zeigen die Weiterentwicklung: den Bogengang. Markus turnt die höhere Schwierigkeitsstufe, eine Kombination aus Radwende, Flickflack und Rückwärtssalto. Dasselbe Prinzip des Fortschreitens vom Einfachen zum Komplizierten veranschaulichen die Turnerinnen und Turner den staunenden Zuschauer-Rängen am Sprungtisch und am Reck. Was mit „Hasenhüpfern“ beginnt, entwickelt sich in vielen Schritten zum „Yamashita“ fort, einem Handstand über den Sprungtisch mit Klappmesser in der zweiten Flugphase.
Foto: Christian Käsbauer
Am Reck startet das Training mit einem Umschwung und steigert sich bis hin zur Riesenfelge. Die kann Anna dem Publikum vorführen. Der gestreckte Körper schwingt voller Energie um die Reckstange herum - der Atem des Zuschauers stockt.
Foto: Christian Käsbauer
Foto: Nicholas Götz @nickthecanon
Die Leistungsgruppe Turnen des ETSV09 Landshut feierte mit der weihnachtlichen Turnsession ihr 25-jähriges Bestehen. Sie ist einst als wettkampforientiertes Team aus dem Kinder- und Jugendturnen hervorgegangen. Vereinspräsident Ludwig Stangl dankt den engagierten Trainerinnen und -Trainern, Helferinnen und Helfern und natürlich den großen und kleinen Athletinnen und Athleten, die mit viel Herzblut dabei sind.
Foto: Christian Käsbauer
Foto: Christian Käsbauer
Ein großes Dankeschön ging an sieben ausgebildete Kampfrichterinnen der Abteilung, ohne die ein Antreten bei Wettkämpfen nicht möglich wäre. Anna Brandstetter, Kaspar Schuth, Maximilian Zörner und Markus Summer bekamen mit ihrer Trainerin Veronika Richter für ihre herausragenden Leistungen unter anderem bei landesweiten Wettkämpfen und vor allem für ihr großes Engagement zugunsten der Turngruppe eine weihnachtliche Anerkennung.
Dass es für das Leistungsteam der 09er auch in Zukunft gut bestellt ist, dafür sorgen die vielen hoch motivierten Nachwuchs-Turnerinnen und -Turner. Denn schon 5-jährige Talente stehen parat, um gemeinsam mit der Leistungsgruppe zu schauen, was geht.
Text: Achim Reinhart
Foto: Nicholas Götz @nickthecanon